Frauen in der Forschung – Deutschlands Situation im europäischen Vergleich

Frauen spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Forschungslandschaft. Dennoch sind sie im Forschungsbereich weiterhin unterrepräsentiert. Im Jahr 2023 betrug der Anteil von Frauen in Forschung und Entwicklung etwa 29 Prozent. Bei Hochschulprofessuren lag der Anteil von Frauen bei knapp 29 Prozent. In den technischen Fächern ist der Anteil sogar noch kleiner und liegt bei etwa 18,5 Prozent.

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern schneidet Deutschland eher schwach ab. In Ländern wie Lettland, Litauen, Bulgarien und Kroatien liegt der Frauenanteil im Forschungsbereich bei fast fünfzig Prozent oder mehr. Der Durchschnitt der Europäischen Union liegt bei etwa 34 Prozent, was Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten als Nachzügler zeigt.

Detaillierte Situation in Deutschland

Bei den Hochschulen beginnen mehr Frauen als Männer ein Studium. 2023 waren über 52 Prozent der Studienanfänger Frauen, und der Anteil der weiblichen Absolventen liegt bei rund 53 Prozent. Auch bei Promotionen ist der Anteil der Frauen mit knapp 46 Prozent relativ hoch.

Allerdings nimmt die Präsenz von Frauen mit zunehmender Karrierestufe ab. Wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeitende an Hochschulen sind zu etwa 45 Prozent Frauen, während nur etwa 29 Prozent der Professuren von Frauen besetzt sind. An Fachhochschulen liegt der Anteil bei 27 Prozent. Besonders groß ist die Diskrepanz in den Ingenieurwissenschaften. Dort sind nur rund 26 Prozent der Studierenden Frauen, und lediglich 15 Prozent der Professuren sind weiblich.

In außeruniversitären Forschungseinrichtungen liegt der Anteil weiblicher Wissenschaftlicher bei etwa 36 Prozent, der Anteil bei Führungspositionen jedoch nur bei 24 Prozent. Im Unternehmenssektor ist der Frauenanteil in der Forschung mit etwa 15 Prozent sogar noch geringer. Deutschland liegt hier nach wie vor im unteren Bereich im europäischen Vergleich.

Herausforderungen und Förderungen

Trotz vieler Förderprogramme und Initiativen zur Förderung von Wissenschaftlerinnen sind Frauen vor allem bei Aufstiegschancen und in Führungspositionen noch immer deutlich unterrepräsentiert. Die sogenannte „Leckage in der wissenschaftlichen Karriere“ beschreibt das Phänomen, dass Frauen mit zunehmender Qualifikation seltener in den nächsten Karriereschritt kommen. Als Gründe werden häufig die Doppelbelastung durch Familie und Beruf genannt. Universitäten und Forschungseinrichtungen bieten inzwischen Coaching und Programme zur Unterstützung von Wissenschaftlerinnen an, um diesen Trend zu durchbrechen.

Einladung zum 7. Netzwerktreffen der Lausitz Frauen

Das Lausitzer Frauen Netzwerk lädt herzlich zum 7. Netzwerktreffen ein, das sich diesmal dem Schwerpunkt „Frauen in der Forschung“ widmet. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für Austausch, neue Impulse und gemeinsame Initiativen, um die Chancengerechtigkeit und Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Forschung zu stärken.

Alle interessierten Frauen sind herzlich eingeladen, diesen besonderen Abend zum Thema gemeinsam mit uns zu verbringen.

Jetzt anmelden und Teil der Veränderung werden!

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